Hallo, ich heiße Tommy Baier – und bis zum 12. April hätte ich selbst nicht gedacht, dass ich einmal als Erfinder dastehen würde. Vor allem nicht mit einer Idee, die so groß ist, dass sie mir selbst ein wenig Angst macht. Nicht, weil ich denke, dass sie scheitern könnte – sondern weil ich sehe, wie die Welt manchmal mit Menschen umgeht, die etwas Bahnbrechendes erschaffen.

Viele dieser Menschen leben gut – also kein Grund zur Sorge, könnte man meinen. Doch was mir wirklich Angst macht, ist die Aussicht, in der Öffentlichkeit stehen zu müssen. Ich bin kein Mensch, der sich gerne unter vielen Leuten bewegt. Ich vermute von mir selbst, dass ich ein Autist bin. Ich bin anders – speziell. Ich kann gut eine Maske tragen, das heißt: funktionieren, wenn es sein muss. Aber es kostet Kraft – und je länger ich sie trage, desto mehr Rückzug brauche ich danach.

 

Ein Hinweis für Journalistinnen und Journalisten:
Ich bin grundsätzlich offen für Interviews – allerdings aktuell nur in der Natur, bei meinen Tieren. Das ist im Moment der einzige Rahmen, in dem ich mir ein Gespräch vorstellen kann.

Klingt vielleicht ein bisschen wie ein kleiner Gremlin?
In Wirklichkeit ist es sogar noch viel, schlimmer. ;-P

Bitte nicht einfach aufkreuzten oder anrufen, eine E mail ist am besten.!

 

 

Why Sigma Males Have Nobody In Their Lives

 

Über mich – oder warum es nicht nur um mich geht

Als ich angefangen habe, an meiner Idee zu arbeiten, dachte ich, es sei „nur“ eine clevere technische Lösung. Doch je weiter sie sich entwickelte, desto mehr wurde mir klar: Das hier könnte größer werden – viel größer, als ich je erwartet hatte.

In dem Moment erinnerte ich mich an ein Zitat von Jonas Salk, dem Entwickler der Polio-Impfung. Als er gefragt wurde, wem das Patent auf den Impfstoff gehöre, sagte er:

 

„Well, the people, I would say. There is no patent. Could you patent the sun?“

 

Dieser Satz hat mich tief beeindruckt. Denn er zeigt, dass wahre Größe nicht daran gemessen wird, was man besitzt, sondern daran, was man bereit ist zu teilen – und damit der Welt zurückgibt. Auch wenn ich – anders als Salk – nicht auf ein Patent verzichte, war dieser Gedanke doch der Ausgangspunkt für mein Mindset: Diese Idee ist nicht nur für mich, sondern für alle.

 

Warum ich Kontakte bewusst lösche – und was das über mich sagt

In den letzten Wochen habe ich viel über meine Beziehung zu Kommunikation und Erreichbarkeit nachgedacht. Ich bin jemand, der sehr viele Gedanken hat – vielleicht zu viele. Und ich habe gemerkt, dass mein Handy mir manchmal mehr Stress als Verbindung bringt.

Noch vor zwei Wochen hatte ich fast 3000 Kontakte. Heute sind es noch drei – bewusst. Ich habe alle anderen gelöscht, nicht aus Wut oder Gleichgültigkeit, sondern aus Selbstschutz. Wenn ich jemandem meine Nummer gebe und dann zwei Wochen nichts kommt – kein Hallo, kein Interesse – dann blockiere ich diese Nummer meist wieder. Nicht aus Bosheit. Sondern weil ich Klarheit brauche. Und Ruhe.

Ich merke, dass ich sensibel auf unerwartete Nachrichten oder Anrufe reagiere. Wenn mein Handy klingelt, bringt mich das aus dem Gleichgewicht. Deshalb bin ich auch in Zukunft sehr vorsichtig damit, neue Kontakte zu speichern. Und ich wünsche mir, dass Menschen, die meine Nummer haben, das respektieren.

Vielleicht wirkt das auf manche exklusiv oder seltsam – für mich ist es eine Form der digitalen Hygiene. Ich will, dass die Menschen, mit denen ich verbunden bin, mich auch wirklich sehen. Und nicht nur etwas von mir wollen, weil ich gerade an etwas arbeite, das groß werden könnte.

Und ja: Ich habe wirklich darüber nachgedacht, alles hinzuwerfen. Nicht, weil ich nicht an meine Idee glaube – im Gegenteil. Sondern weil ich glaube, dass sie zu groß werden könnte. Und ich nicht sicher bin, ob die Welt damit verantwortungsvoll umgehen kann. Das hat mich sehr viel Kraft gekostet.

 

Warum ich fast aufgehört hätte

In den letzten Wochen habe ich oft mit mir gerungen, ob ich diese Idee überhaupt weiterverfolgen soll. Nicht, weil ich nicht an ihren Erfolg glaube – im Gegenteil. Ich glaube, sie könnte zu erfolgreich werden. Und das macht mir Angst. Ich weiß nicht, ob die Welt, so wie sie gerade ist, verantwortungsvoll mit so einer Idee umgehen kann.

Was, wenn sie ausgenutzt wird? Was, wenn sie in den falschen Händen landet? Oder was, wenn sie mich überrollt? Ich spüre manchmal, wie riesig das Ganze werden könnte, und dann fühle ich mich klein.

Hinzu kommt, dass ich oft mit zu viel Hoffnung warte – auf Antworten, auf Rückmeldungen, auf Menschen, die verstehen könnten, worum es mir geht. Und wenn dann nichts kommt, stürze ich regelrecht ab. Ich bin dann nur noch auf mein Handy fixiert, hoffe, gucke, warte – und verliere dabei die Kraft, die ich eigentlich fürs Weitermachen bräuchte. Danach kommt oft ein tiefes Loch, manchmal begleitet von inneren Ausbrüchen, und jedes Mal ziehe ich mich wieder zurück, schmeiße alles fast hin und nehme mir vor, auf niemanden mehr zu warten.

Ich schreibe das nicht, um Mitleid zu bekommen. Sondern weil ich ehrlich sein will – vor allem mit mir selbst. Und vielleicht erkennt sich ja jemand darin wieder. (Autist)

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